Ausbildung
Junge Menschen haben die Qual der Wahl: Lehre, Matura oder Lehre mit Matura? Die Ausbildungsmöglichkeiten in Kärnten sind vielfältig.

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Junge Menschen sind gefordert

Leh­re oder Matu­ra: Ist das hier noch die Fra­ge?

Das neue Jahr hat kaum begonnen und viele junge Menschen müssen bereits die Weichen für ihre berufliche Zukunft stellen. Dabei lautet die Frage vieler: Lehre oder Matura? Doch: Muss man sich überhaupt noch entscheiden?

Zusammenfassung:

Früher galt: Wer einen Lehrberuf hat, findet immer Arbeit. Heute ist es wichtig, vielseitig zu sein. Viele junge Menschen wollen ihre Zukunft offen gestalten und sehen die Lehre als einseitig. Wegen der Pandemie fehlen vor allem in Bereichen wie Gastronomie und Tourismus Azubis. Es wird gefragt, ob die Lehre noch zeitgemäß ist. Österreich bietet mit seinem dualen System, das praktisches Arbeiten und Schulbildung kombiniert, viele Vorteile. Außerdem kann man während der Lehre die Matura machen.Während der Lehrausbildung gibt es die Möglichkeit, die Berufsreife, also die Matura, in Deutsch, Mathematik, einer Fremdsprache und einem Fachbereich zu erwerben. Das Modell Lehre und Matura ermöglicht Unternehmen, ihre Auszubildenden gut zu qualifizieren. Die Lehrlinge profitieren von einer guten Bildung, praktischer Berufserfahrung und besserer Karrierechancen. Sie erhalten während der gesamten Ausbildung auch ein Gehalt.Es gibt zwei Modelle für die Lehre mit Matura: Das begleitende Modell, bei dem die Matura-Vorbereitung außerhalb der Arbeitszeit stattfindet, und das integrierte Modell, bei dem sie während der Arbeitszeit stattfindet. In Kärnten gibt es zudem die Duale Akademie, die seit 2022 neue Berufsfelder in Zusammenarbeit mit Unternehmen anbietet. Die Lehre bleibt eine wertvolle Ausbildungsmöglichkeit, die Theorie und Praxis bis zur Matura vereint. Es wird gehofft, dass viele junge Menschen diesen Ausbildungsweg wählen und die Wirtschaft aktiv teilnimmt.

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Lan­ge galt die all­ge­mei­ne Devi­se: Hast du einen Lehr­be­ruf in der Hand, wirst du auch einen Job bekom­men. Doch heu­te ist Viel­sei­tig­keit gefragt. Zudem möch­ten vie­le jun­ge Men­schen sich die Zukunft eher offen gestal­ten und emp­fin­den die Leh­re oft­mals als eine Ein­bahn­stra­ße. Die Pan­de­mie hat ihr Übri­ges dazu bei­getra­gen, dass vor allem in Gas­tro­no­mie und Tou­ris­mus Aus­zu­bil­den­de feh­len. Die Fra­ge scheint berech­tigt, ob eine Leh­re über­haupt noch zeit­ge­mäß sei. Dabei hat gera­de Öster­reich mit dem soge­nann­ten dua­len Sys­tem, bestehend aus Pra­xis und Schul­bil­dung, vie­les zu bie­ten. Dar­über hin­aus ist es längst auch mög­lich, neben der fach­spe­zi­fi­schen Aus­bil­dung die Matu­ra zu erlan­gen.

Matu­ra­aus­bil­dung wäh­rend der Lehr­zeit

Wäh­rend der Leh­re wird in vie­len Lehr­be­ru­fen die Mög­lich­keit gebo­ten, die Matu­ra wäh­rend bzw. mit der Aus­bil­dung zu absol­vie­ren. Die soge­nann­te Berufs­ma­tu­ra besteht aus vier Teil­prü­fun­gen: Deutsch, Mathe­ma­tik, einer leben­den Fremd­spra­che sowie einem Fach­be­reich. Das Modell der »Leh­re und Matu­ra« bie­tet Unter­neh­men die Mög­lich­keit, talen­tier­te Jugend­li­che zu hoch­qua­li­fi­zier­ten Fach­an­ge­stell­ten aus­bil­den zu las­sen. Die Lehr­lin­ge selbst pro­fi­tie­ren eben­so, und zwar von einer guten All­ge­mein­bil­dung und zeit­gleich prak­ti­schen Berufs­aus­bil­dung, von bes­se­ren Auf­stiegs­chan­cen im Unter­neh­men sowie die nicht zu unter­schät­zen­den offe­nen Türen zum Schul­sys­tem, zur Fach­hoch­schu­le und Uni­ver­si­tät. Zudem erhal­ten sie wie gehabt ein eige­nes Ein­kom­men wäh­rend der gesam­ten Aus­bil­dungs­zeit.

Kärn­ten glänzt mit »Dua­ler Aka­de­mie«

Es gibt zwei ver­schie­de­ne Model­le bei der Leh­re mit Matu­ra. Beim soge­nann­ten »beglei­ten­den Modell« erfolgt die Matur­avor­be­rei­tung ohne Anrech­nung auf die Arbeits­zeit. Daher gibt es auch kei­ne Aus­wir­kun­gen auf den Lehr­ver­trag, die Sozi­al­ver­si­che­rung oder die Ent­loh­nung. Das zwei­te Modell nennt sich das »inte­grier­te Modell«. Hier wird die Matur­avor­be­rei­tung sehr wohl auf die Arbeits­zeit ange­rech­net, wobei es auch hier wie­der­um zwei Vari­an­ten gibt: Die Lehr­zeit kann im Ein­ver­neh­men zwi­schen Aus­bil­dungs­stät­te und den Aus­zu­bil­den­den ver­län­gert wer­den, oder es gibt gar kei­ne Ver­län­ge­rung der Lehr­zeit. Noch immer ent­schei­det sich jeden­falls knapp die Hälf­te der Pflicht­schul­ab­sol­ven­tin­nen und ‑absol­ven­ten für eine Leh­re. Eben­so wer­den in Kärn­ten AHS-Matu­ran­tin­nen und Matu­ran­ten durch die soge­nann­te »Dua­le Aka­de­mie« seit Herbst 2022 von 30 Betrie­ben Pilot­be­ru­fe in ver­schie­de­nen Spar­ten ange­bo­ten. Die Leh­re zeigt sich nach wie vor als unge­bro­chen wert­vol­le Aus­bil­dungs­mög­lich­keit. Die Ein­zig­ar­tig­keit, Pra­xis und Theo­rie – bis zur Matu­ra – zu ver­ei­nen, wird sich noch län­ger hal­ten. Bleibt zu hof­fen, dass sich noch vie­le jun­ge Men­schen für die­sen Aus­bil­dungs­weg ent­schei­den und die Wirt­schaft bereits früh mit­tra­gen.

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