Meistens geht es um viel Geld, das den Unternehmen aus der Tasche gezogen wird: Ob stundenlange Telefonate nach Übersee, Erpressermails an Kundinnen oder Kunden oder dubiose Bitcoin-Forderungen – diese sogenannten Cyberangriffe häufen sich und einige Kärntner Unternehmen waren davon in der Vergangenheit bereits betroffen. Damit das zukünftig nicht mehr so leicht passiert und Hackern das digitale Handwerk gelegt wird, hat die Wirtschaftskammer zum sechsten Mal die Cyber Security Night ins Leben gerufen.
Förderaktion von Land und WK wird verlängert
WK-Präsident Jürgen Mandl wies vor Ort darauf hin, dass diese Umstände für die Wirtschaft eine extrem herausfordernde Entwicklung seien: „Wir müssen lernen, mit diesen neuen Gefahren umzugehen.“ Von 2020 auf 2021 haben sich die Vorfälle rund um Erpressersoftware sogar verdoppelt. Martin Zandonella, Obmann der WK-Fachgruppe UBIT, sagte dazu: „Je besser sich Betriebe schützen, umso stabiler laufen die Geschäfte. Wir müssen wach sein und unsere Hausaufgaben machen.“ Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig kündigte deshalb auch an, die gemeinsame Förderaktion vom Land Kärnten und der Wirtschaftskammer Kärnten für IT-Sicherheitsberatungen zu verlängern. Da Information und Wissen oft der beste Schutz gegen solche kriminellen Machenschaften sind, sollen diese Maßnahmen auch kleinen Betrieben helfen.
Digitalisierung verändert Polizeiarbeit, aber auch die Täter
Generalmajor Wolfgang Rauchegger von der Landespolizeidirektion Kärnten wies darauf hin, dass in Kärnten einerseits viel in Kriminalprävention und zum anderen in die Kriminalbekämpfung sowie digitale Forensik investiert werde. Täter wie auch Polizeiarbeit verändern sich durch die Digitalisierung zwangsläufig. Zum Beispiel kümmern sich speziell ausgebildete „Cybercops“ um die Strafverfolgung und gehen schon kleinsten digitalen Spuren nach. Hacker kommen heute auch überall hin, die Unternehmensgröße ist für sie längst nicht mehr relevant. Inzwischen werden auch Ein-Personen-Unternehmen und kleinere Betriebe angegriffen. Tipps, wie man sich schützen kann, gaben Christian Baumgartner vom Landeskriminalamt Kärnten, Christina Schindlauer vom Bundesministerium für Inneres sowie Holger Schmitz und Markus Leeb von der „ExpertsGroup“ IT-Security.