Unternehmen hatten es in Kärnten wirtschaftlich schon einmal leichter als heute. Trotz schwieriger Zeiten bleibt die Zahl der Unternehmensgründungen stabil. In unserem Bundesland gab es heuer im ersten Halbjahr 1.184 neue Gewerbeanmeldungen. Damit ist die Zahl gegenüber dem 1. Halbjahr 2023 nur geringfügig gesunken. „Wir sehen, dass unsere Gründerinnen und Gründer die wirtschaftliche Herausforderung auch als Chance sehen und positiv in die Zukunft blicken“, sagt Lucija Wakounig, Leiterin des WK-Gründerservice. Die meisten Gründungen verbuchen in Kärnten die Sparten Gewerbe und Handwerk, Handel sowie Information und Consulting. Auf Rekordkurs bei den Neugründungen liegen Frauen: Die Zahl der neuen Einzelunternehmen in weiblicher Hand stieg im ersten Halbjahr 2024 auf 45,5 Prozent. Das Durchschnittsalter der Gründerinnen und Gründer liegt bei 36,5 Jahren.
Betriebsübernahmen immer wichtiger
Die Motive für eine Unternehmensgründung haben sich kaum verändert. Nach wie vor wollen die neuen Unternehmer flexibler in ihrer Zeit- und Lebensgestaltung sein oder sehen in der Selbständigkeit eine neue berufliche Perspektive im Alter. Knapp zwei Drittel geben an, ihr eigener Chef sein zu wollen oder die Verantwortung, die sie als Angestellte hatten, lieber ins eigene Unternehmen einzubringen. Die größten Herausforderungen sind für jeweils ein Viertel der neuen Unternehmer Sozialversicherung, Steuern und Abgaben. Neben den stabilen Betriebsgründungen ist die Zahl der Betriebsübernahmen hingegen deutlich gestiegen. Im vergangenen Jahr wurden in Kärnten 490 Betriebe von neuen Unternehmern übernommen. Das ist ein sattes Plus von sieben Prozent gegenüber 2022. Auch hier gab es die meisten Übernahmen in der Sparte Gewerbe und Handwerk, dicht gefolgt von den Sparten Tourismus und Freizeitwirtschaft sowie Handel.