Neben mobilen Geräten umfasst das MERLIN-System auch mehrere Telefonzellen.
Neben mobilen Geräten umfasst das MERLIN-System auch mehrere Telefonzellen.

© LPD Kärnten/Just

Katastrophenschutz:

Neu­haus leis­tet Pio­nier­ar­beit in der Black­out-Kom­mu­ni­ka­ti­on

In Neuhaus wurde ein neuartiges Notfall-Kommunikationssystem vorgestellt, das auch dann funktioniert, wenn Strom, Telefon und Internet ausfallen. Das Kärntner Pilotprojekt wurde in Zusammenarbeit mit einem Forschungsteam von der Universität der Bundeswehr München umgesetzt.

Zusammenfassung:

Die Gemeinde Neuhaus in Kärnten, Österreich, setzt ein neues Notfallsystem namens MERLIN ein. Dieses System hilft, auch bei langen Stromausfällen zu kommunizieren. Es basiert auf der LoRa-Funktechnologie, die wenig Energie braucht, und ermöglicht den Austausch von Kurznachrichten, auch ohne Strom, Telefon oder Internet. Die Universität der Bundeswehr München entwickelte das System im Rahmen eines EU-geförderten Projekts.Der Anstoß für das Projekt kam nach schweren Unwettern im Sommer 2023, die viele Orte von der Außenwelt abschnitten. Die schlechte Mobilfunkversorgung in der Nähe der Grenze zu Slowenien machte eine unabhängige Kommunikationslösung notwendig. Bereits 2024 wurden erste Tests durchgeführt. Die zweite Generation des Systems wird in Telefonzellen mit Solarbatterien und LoRa-Technik installiert. Außerdem gibt es mobile Geräte für Haushalte in besonders gefährdeten Gebieten. Dieses Projekt zeigt, wie wichtig neue Ideen und Zusammenarbeit für die Sicherheit der Bevölkerung sind.

Dies ist ein automatisch generierter Text.

Die Gemein­de Neu­haus im Bezirk Völ­ker­markt über­nimmt in Kärn­ten eine Vor­rei­ter­rol­le in punc­to Kata­stro­phen­schutz. Mit MERLIN wird im Sep­tem­ber 2025 erst­mals ein ener­gie­aut­ar­kes Not­fall-Kom­mu­ni­ka­ti­ons­sys­tem in Betrieb genom­men, das auch bei lang andau­ern­den Black­outs funk­tio­nie­ren soll. Das expe­ri­men­tel­le Sys­tem basiert auf der ener­gie- und kos­ten­ef­fi­zi­en­ten LoRa-Funk­tech­no­lo­gie und ermög­licht den Aus­tausch kur­zer Text­nach­rich­ten zwi­schen Gemein­de und Bevöl­ke­rung – unab­hän­gig von Strom­netz, Tele­fon, Mobil­funk und Inter­net. Ent­wi­ckelt wur­de das Sys­tem von Wis­sen­schaf­tern der Uni­ver­si­tät der Bun­des­wehr Mün­chen als Teil des EU-finan­zier­ten dtec.bw-Forschungsprojekts „Resi­li­ent Ope­ra­ti­on of LoRa Net­works“. Mit MERLIN setzt die Gemein­de Neu­haus neue Maß­stä­be in der Kri­sen­kom­mu­ni­ka­ti­on und der Resi­li­enz gegen­über Black­out-Sze­na­ri­en. Die Infra­struk­tur ist ein­zig­ar­tig in Kärn­ten und ein Vor­zei­ge­pro­jekt, das Sicher­heit auch dann gewähr­leis­tet, wenn die her­kömm­li­chen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­net­ze aus­fal­len. 

Leh­ren aus bis­he­ri­gen Kata­stro­phen

„Die­ses Pro­jekt zeigt ein­drucks­voll, wie wis­sen­schaft­li­che Inno­va­ti­on, kom­mu­na­les Enga­ge­ment und die Leh­ren aus ver­gan­ge­nen Extrem­ereig­nis­sen zu einer nach­hal­ti­gen Sicher­heits­in­fra­struk­tur für die Bevöl­ke­rung füh­ren kön­nen“, erklärt Han­nes Kern vom Dis­as­ter Com­pe­tence Net­work Aus­tria. Anstoß für das Pro­jekt waren mit­un­ter die mas­si­ven Unwet­ter im Som­mer 2023, die Stra­ßen, Brü­cken und Lei­tun­gen zer­stör­ten und gan­ze Orts­tei­le tage­lang von der Außen­welt abschnit­ten. In Kom­bi­na­ti­on mit schwa­cher Mobil­funk­ver­sor­gung im Grenz­ge­biet zu Slo­we­ni­en erkann­te man die Not­wen­dig­keit einer kri­sen­fes­ten und unab­hän­gi­gen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­lö­sung. Bereits 2024 wur­den fünf ers­te Ver­suchs­ge­rä­te in Betrieb genom­men nun folgt die zwei­te Gene­ra­ti­on mit zehn MER­LIN-Basen in umge­bau­ten Tele­fon­zel­len, jeweils aus­ge­stat­tet mit Pho­to­vol­ta­ik-Bat­te­rie­puf­fern und LoRa-Tech­nik, sowie mobi­len End­ge­rä­ten für Haus­hal­te in beson­ders gefähr­de­ten Orts­tei­len.

Uni­ver­si­tät der Bun­des­wehr Mün­chen – Resi­li­ent Ope­ra­ti­on of LoRa Net­works
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