Ungezähmt und in betörenden Farben mäandert der Tagliamento auf rund 170 Kilometern vom Mauripass im nördlichen Grenzgebiet zwischen Friaul und Venetien durch die abfallende Landschaft der norditalienischen Tiefebene, bis er schließlich zwischen Bibione und Lignano in die Adria mündet. Dort formt er nicht nur die Küste und die Lagune, sondern bringt auch den feinen Sand für die beliebten Sandstrände im Mündungsbereich mit. Unterwegs prägt er mit seinem zauberhaften Farbenspiel aus türkis-blauem Wasser und strahlenden Schotterbänken das Antlitz einer ganzen Region. Als letzter Wildfluss der Alpen durchstreift er diese uralte Kulturlandschaft zwischen Pappelhainen, Mais- und Soiafeldern und bildet beinahe auf gesamter Länge die einst für alle Alpenflüsse typischen ausgedehnten Uferbereiche aus, die nicht nur wunderschön anzuschauen sind, sondern auch Lebensraum für seltene Vögel und Insekten darstellen. Nicht umsonst wir der Tagliamento bis heute als das „Rückgrat“ Friauls bezeichnet.
Vollkommene Schönheit
Die einzigartige Ökologie und Idylle dieses ehrfurchtgebietenden Flusses kann deshalb gar nicht hoch genug bemessen werden. Werner Freudenberger, Autor, langjähriger ORF-Programmgestalter und Alpen-Adria-Kenner, widmet sich in der überarbeiteten Neuauflage seines Reiseführers den schönsten Orten entlang des Tagliamentos. 15 Ausflugsrouten mit Wander-, Rad- und Einkehrtipps laden von Ampezzo über Venzone, Gemona und San Daniele, bis nach Lignano zum Verweilen und Genießen ein. Unterwegs machen ursprüngliche Landschaften, romantische Kirchen, typische Pflanzen und Tiere aber auch gemütliche Osterias Lust auf neue Entdeckungen. Wer an den Ufern dieses Flussjuwels Halt macht und sich dem Tempo des Wassers hingibt, wird ob seiner vollkommenen Schönheit unweigerlich ins Schwärmen kommen. „Am Tagliamento“ ist ab 8. Juni im Styria Verlag erhältlich.