Lange Zeit hatte Yoga ein eher eigenartiges Image. Als sogenannter »Frauensport« abgetan, wurde man dieser jahrtausendealten Beschäftigung mit dem Körper aber kaum gerecht. Nun hat der männliche wie weibliche Zeitgeist diese außergewöhnliche »Beschäftigung mit sich selbst« für sich entdeckt.

Yoga ist eine beson­de­re »Sport­art«. Viel braucht es nicht dafür, um ein­zu­tau­chen in eine Welt, die Spi­ri­tua­li­tät und Kör­per­lich­keit mit­ein­an­der in Ein­klang zu brin­gen ver­sucht – und doch stimmt das nicht ganz. Wer Yoga wahr­haf­tig prak­ti­zie­ren will, kommt im Mate­ri­el­len Sin­ne mit »wenig« aus, braucht aber ganz »viel« von etwas ande­rem: Vom Talent, los­zu­las­sen, sich aufs Wesent­li­che zu redu­zie­ren und ganz »bei sich zu sein« — im Ide­al­fall. Doch, wer das nicht schafft, den soll Yoga frü­her oder spä­ter genau dort­hin brin­gen. Wie das genau geht? Wir haben recher­chiert.

Vom Bewusst­sein des Lang­sa­men

Yoga macht zwar nicht jün­ger, aber Yoga lässt uns weni­ger schnell altern. Da sind sich die meis­ten Yoga-Exper­tin­nen und ‑Exper­ten einig. Ruhig und gleich­mä­ßi­ges Atmen ist die wich­ti­ge Kom­po­nen­te, die zu den Übun­gen (»Asa­nas«) dazu­ge­hört wie die But­ter aufs Brot. Apro­pos But­ter: Vie­le Yogis (Yoga-Män­ner) oder Yog­i­n­is (Yoga-Frau­en) sehen das Prak­ti­zie­ren von Yoga als das Ein­tau­chen in eine Welt, die die Lang­sam­keit und das Bewuss­te für sich gefun­den hat. Mit Bedacht und Weit­blick durchs Leben zu gehen, bedeu­tet für genau­so vie­le eine Art »Hal­tung« zu haben, die – zusam­men mit dem Prak­ti­zie­ren der Übun­gen – zu einer Lebens­ein­stel­lung gewor­den ist: So ver­wun­dert es auch nicht, dass sich vie­le Yogis und Yog­i­n­is vege­ta­risch ernäh­ren. Die Wur­zeln des Yoga lie­gen bekann­ter­ma­ßen im alten Indi­en, die ers­ten Prak­ti­zie­ren­den (vor­wie­gend Män­ner) soll es schon vor über 3000 Jah­ren gege­ben haben. 

Man ist nie zu alt, um mit dem Jung­sein anzu­fan­gen

Unter Ken­ne­rin­nen und Ken­nern ist man sich einig, dass sich Gesund­heit und Zufrie­den­heit ver­bes­sern, wenn man erst mal das Yoga für sich ent­deckt hat, und das Bes­te: Es ist ganz egal, in wel­chem Alter man ein­steigt: Der Mehr­wert ist immer da. Yoga-Stu­di­os gibt es mitt­ler­wei­le auf der gan­zen Welt, und die Zahl ist im Stei­gen begrif­fen. Der Zeit­geist hat die Beschäf­ti­gung mit Kör­per, Geist und See­le für sich ent­deckt: Yoga ist der neue Jung­brun­nen für die Gene­ra­ti­on Work & Life. Mehr »Balan­ce« geht wohl kaum. In allen Städ­ten Kärn­tens gibt es mitt­ler­wei­le Yoga-Stu­di­os, die spe­zi­el­le Kur­se für alle Alters­grup­pen anbie­ten. Zudem steigt die Nach­fra­ge nach Yoga-Retre­ats in außer­ge­wöhn­li­chen Loca­ti­ons. Yoga ist ein Sport, den alle aus­üben kön­nen. Im Som­mer, im Win­ter, drin­nen wie drau­ßen. Das, was dafür nötig ist, ist Zeit und Ruhe. Und nicht ver­ges­sen: Man ist nie zu alt, um mit dem Jung­sein anzu­fan­gen.