War for Talents
Unternehmen müssen heute mehr sein als „attraktive Arbeitgeber“ und ihren Mitarbeitern „Employee Experience“ bieten.

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„War for Talents“:

Gehalt ist längst nicht mehr alles!

Der Fachkräftemangel ist nicht erst seit Corona ein omnipräsentes Thema. In keiner Branche stehen die Zeichen auf Entspannung – der Wechsel vom Arbeitgeber- zum Arbeitnehmermarkt ist bereits im Gange.

Zusammenfassung in einfacher Sprache

Seit 2019 gibt es mehr Menschen, die ihren Job aufgeben, als welche, die einen neuen anfangen. Außerdem gibt es in manchen Berufen nicht genug neue Arbeitskräfte. Unternehmen müssen daher nicht nur attraktiv sein, sondern sich auch aktiv bei potenziellen Mitarbeitern bewerben und eine gute Arbeitsumgebung bieten. Dies wird als Employee Experience bezeichnet. Der Ort, an dem ein Unternehmen ansässig ist, spielt dabei eine große Rolle. Kärnten und die Steiermark in Österreich haben dabei gute Voraussetzungen. Sie sind nicht nur attraktive Orte zum Leben, sondern haben auch viele Ausbildungsmöglichkeiten und Jobs zu bieten. Ein gutes Beispiel dafür ist der Silicon Alps Cluster, ein Zusammenschluss von Unternehmen in der Mikroelektronik. Sie kooperieren miteinander und sind dadurch in ganz Europa bekannt. Kärnten und die Steiermark bemühen sich, ihre Zusammenarbeit weiter auszubauen und attraktiver für Arbeitskräfte zu werden.
Dies ist ein automatisch generierter Text.

Seit 2019 schon tre­ten mehr Men­schen aus dem Arbeits­markt aus als ein. Dazu kommt, dass es in gewis­sen Beru­fen zu wenig Nach­wuchs gibt. Der „war for talents” wird zum „war for peo­p­le”. Die Ver­än­de­rung vom Arbeit­ge­ber- zum Arbeit­neh­mer­markt ist längst pas­siert. Nicht mehr die Fir­men suchen aus vie­len Bewer­bun­gen aus, son­dern die Fir­ma bewirbt sich bei poten­zi­el­len Mit­ar­bei­tern (acti­ve sourcing).

Attrak­tiv ist zu wenig

Das hat eine Kon­se­quenz: Es reicht nicht mehr, ein attrak­ti­ver Arbeit­ge­ber zu sein – Unter­neh­men müs­sen zu einem unwi­der­steh­li­chen Arbeit­ge­ber wer­den! Denn heu­te sind die aller­meis­ten Fir­men mehr oder weni­ger attrak­ti­ve Arbeit­ge­ber – die Lis­te der Bene­fits ist bei allen ähn­lich lang und die Ent­loh­nung oft eben­so gut. Ein­zi­ges Unter­schei­dungs­merk­mal wird noch stär­ker das Erleb­nis, wel­ches Men­schen in der täg­li­chen Arbeit gebo­ten wird – die soge­nann­te „Employee Expe­ri­ence”.

Peo­p­le first

Der Schlüs­sel zum Erfolg heißt akti­ve Gestal­tung und Manage­ment von Employee Expe­ri­ence. Damit ver­bun­den ist eine grund­le­gen­de Ände­rung der Ein­stel­lung und des Mind­set gegen­über den Mit­ar­bei­tern. Im Kern ist es die Erkennt­nis, dass die die­se der ein­zi­ge USP sind, der Unter­neh­men heu­te bleibt. Das erklärt auch, war­um man von einem Shift von Human Resour­ce zu Employee Expe­ri­ence spricht: Damit gemeint sind Unter­neh­men, die aktiv in die Gestal­tung von Employee Expe­ri­ence inves­tie­ren.

Auch der Stand­ort zählt zu Employee Expe­ri­ence

Unter Employee Expe­ri­ence ver­steht man alle Erfah­run­gen, die Mit­ar­bei­ter in der Bezie­hung mit einem Unter­neh­men als Arbeit­ge­ber machen – man kann von einer lebens­lan­gen Bezie­hung spre­chen. Die­se Employee Expe­ri­ence ist die Grund­la­ge für das emo­tio­na­le Com­mit­ment von Men­schen zur Fir­ma und den Zie­len der Fir­ma – also das Zuge­hö­rig­keits­ge­fühl, die Loya­li­tät und Bin­dung, sowie die Bereit­schaft, ent­spre­chen­de Per­for­mance zu leis­ten. Ein ganz wesent­li­cher Fak­tor der Employee Expe­ri­ence wird auch der Unter­neh­mens­stand­ort sein. Und genau hier lie­gen Chan­cen für Kärn­ten bzw. Süd­ös­ter­reich als Wirt­schafts­raum. So auch das zen­tra­le The­ma einer breit ange­leg­ten und umfas­sen­den Stand­ort­stu­die, die sei­tens eines wis­sen­schaft­li­chen Kon­sor­ti­ums – bestehend aus der Joan­ne­um Rese­arch, der Uni Graz und dem Insti­tut für Wirt­schafts- und Stand­ort­ent­wick­lung – über die ver­gan­ge­nen zwei Jah­re durch­ge­führt wor­den ist und in Koope­ra­ti­on mit den Wirt­schafts­kam­mern Kärn­ten und Stei­er­mark prä­sen­tiert wur­de. Dem Fach­kräf­te­man­gel und der Stand­ort­ko­ope­ra­ti­on wur­de dabei viel Platz ein­ge­räumt.

Als Wirt­schafts­raum im Süden Öster­reichs zur attrak­ti­ven Arbeit­ge­ber­mar­ke?

Kärn­ten und die Stei­er­mark müs­sen sich beson­ders bemü­hen, als Lebens­stand­ort für in- und aus­län­di­sche Arbeits­kräf­te attrak­tiv zu sein. Bei­de kön­nen Fach­kräf­ten nicht nur attrak­ti­ve Aus­bil­dungs- und Arbeits­plät­ze, son­dern auch eine hohe Lebens­qua­li­tät bie­ten. Die­se Vor­tei­le müs­sen genützt wer­den, um etwa gemein­sa­me Kam­pa­gnen auf inter­na­tio­na­ler Ebe­ne umzu­set­zen. Erfolgs­bei­spie­le wie der Sili­con Alps Clus­ter zei­gen vor, was durch die län­der­über­grei­fen­de Koope­ra­ti­on mög­lich ist. So wird die Regi­on Süd­ös­ter­reich euro­pa­weit bereits als einer der wich­tigs­ten Stand­or­te im Bereich Mikro­elek­tro­nik wahr­ge­nom­men. Dafür sor­gen erfolg­rei­che Unter­neh­men in bei­den Bun­des­län­dern, eine gute Ver­net­zung und Ver­mark­tung im Rah­men des län­der­über­grei­fen­den Sili­con Alps Clus­ters und die enge Koope­ra­ti­on in Wis­sen­schaft, For­schung und Ent­wick­lung durch Sili­con Aus­tria Labs und Joan­ne­um Rese­arch.

Den Nut­zen aller Prot­ago­nis­ten mit­den­ken

Die­ses Best-Prac­ti­ce-Bei­spiel zeigt auch, dass es einer kri­ti­schen Mas­se bedarf, um im Wett­be­werb der Regio­nen auf euro­päi­scher Ebe­ne und welt­weit wahr­ge­nom­men zu wer­den. Daher soll die Koope­ra­ti­on zwi­schen den Nach­bar­bun­des­län­dern Stei­er­mark und Kärn­ten im Zuge der Wirt­schafts- und Inno­va­ti­ons­ach­se Süd­ös­ter­reich 2030 ver­tieft und aus­ge­baut wer­den. Mit den Pro­jek­ten des Sem­me­ring-Basis­tun­nels und des Kor­alm­tun­nels ist es gelun­gen, zwei gro­ße Ver­kehrs­pro­jek­te durch­zu­set­zen, die auch die inter­na­tio­na­le Erreich­bar­keit ent­schei­dend ver­bes­sern. Den Schwung will man nut­zen, um gemein­sam am wei­te­ren Aus­bau zu arbei­ten. Dies umfasst nicht nur neue Ver­kehrs­pro­jek­te, wie den Neu­bau des Bos­ruck-Tun­nels oder die Wei­ter­ent­wick­lung des Car­go Cen­ter Graz und des Ter­mi­nal Für­nitz, son­dern auch den Aus­bau der digi­ta­len Infra­struk­tur in Form des Glas­fa­ser­aus­baus.

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Das „denk.süd”-Fazit:
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Wenn das „Kirch­turm­den­ken“ der Ver­gan­gen­heit ange­hört, Lan­des­gren­zen gegen Lebens­räu­me getauscht wer­den und der Nut­zen aller Prot­ago­nis­ten in Über­le­gun­gen Platz fin­det, dann hat Kärn­ten als Arbeit­ge­ber­mar­ke wirk­lich eine ech­te Chan­ce. Und nur so kön­nen wir der dro­hen­den Abwan­de­rung in den kom­men­den Jah­ren auch ent­spre­chend begeg­nen.
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