Zur Bewältigung der Klimakrise starten bei Infineon in Villach zwei europäische Forschungsprojekte mit enormer Schubkraft. Das Projekt „ALL2GaN“ wird die Energieeffizienz von Microchips künftig um 30 Prozent reduzieren, während „AIMS5.0“ auf die branchenübergreifende Optimierung der Fertigung und des Lieferkettenmanagements abzielt.

Der Tech­no­lo­gie­stand­ort Vil­lach kann sich über zwei rich­tungs­wei­sen­de For­schungs­pro­jek­te im Bereich der Leis­tungs­elek­tro­nik und der Künst­li­chen Intel­li­genz freu­en, deren Ergeb­nis­se einen wesent­li­chen Bei­trag zur Errei­chung der Kli­ma­zie­le und zur Stär­kung der euro­päi­schen Wett­be­werbs­fä­hig­keit leis­ten wer­den. Feder­füh­rend ist dabei der Tech­no­lo­gie-Kon­zern Infi­ne­on, der sich von die­ser For­schungs­ar­beit mehr stra­te­gi­sche Auto­no­mie für Euro­pa sowie einen gro­ßen Schritt in Rich­tung ener­gie­ef­fi­zi­en­ter Zukunft ver­spricht. Durch die bei­den Pro­jek­te wird der Tech­no­lo­gie­stand­ort Kärn­ten sowie des­sen Ent­fal­tungs­po­ten­ti­al wei­ter gestärkt. Das gilt ins­be­son­de­re in Hin­sicht auf die neue Metro­po­li­tan­re­gi­on, die künf­tig durch den Betrieb der Kor­alm­bahn zwi­schen Graz und Vil­lach ent­ste­hen wird. 

Enor­mes Ein­spa­rungs­po­ten­ti­al an Emis­sio­nen

Kon­kret bewe­gen sich die bei­den Pro­jek­te, die vom Infi­ne­on Stand­ort Vil­lach aus gestar­tet wer­den, in zwei Berei­chen mit höchs­tem Inno­va­ti­ons­po­ten­ti­al. Im Rah­men des Pro­jek­tes „Afforda­ble smart GaN IC solu­ti­ons for gree­ner appli­ca­ti­ons” (ALL2GaN) for­schen 45 Part­nern aus zwölf Län­dern mit einem Bud­get von 60 Mio. Euro dar­an, das Ener­gie­spar­po­ten­zi­al des Halb­lei­ter­ma­te­ri­als Gal­li­um­ni­trid voll aus­zu­schöp­fen. Dadurch soll die Ener­gie­ef­fi­zi­enz von Elek­tro­au­to-Lade­ge­rä­ten, Solar-Wech­sel­rich­tern sowie Daten­zen­tren und Ser­ver­far­men um 30 Pro­zent ver­bes­sert wer­den, was einem hoch­ge­rech­ne­ten welt­wei­ten CO2-Aus­stoß von 218 Mio Ton­nen jähr­lich ent­spricht. Zum Ver­gleich: Öster­reich stößt rund 80 Mio. Ton­nen CO2 im Jahr aus.

Künst­li­che Intel­li­genz in der Lie­fer­ket­te

Im zwei­ten EU-Pro­jekt „Arti­fi­ci­al Intel­li­gence in Manu­fac­tu­ring lea­ding to Sus­taina­bi­li­ty and Indus­try 5.0“ (AIMS5.0) wird an Künst­li­cher Intel­li­genz für eine res­sour­cen­scho­nen­de Fer­ti­gung und siche­re Lie­fer­ket­ten in Euro­pa geforscht. Ziel ist es, durch die digi­ta­le Ver­net­zung in der Fer­ti­gung bei­spiels­wei­se die Lebens­dau­er von Anla­gen um 30 Pro­zent zu ver­län­gern. Dem geht eine pro­fun­de Qua­li­fi­ka­ti­on von Mit­ar­bei­tern und Stu­die­ren­den ein­her, die mit den ent­spre­chen­den KI-Fer­tig­kei­ten für die Pra­xis aus­ge­stat­tet wer­den. An die­sem Pro­jekt, dem ins­ge­samt 70 Mio. Euro zur Ver­fü­gung ste­hen, arbei­ten ins­ge­samt 53 Part­nern aus 12 Län­dern zusam­men. Bei­de Pro­jek­te lau­fen über drei Jah­re und wer­den aus Inves­ti­tio­nen der Indus­trie und För­de­run­gen der betei­lig­ten Län­der sowie dem euro­päi­schen For­schungs­pro­gramm „Key Digi­tal Tech­no­lo­gies“ finan­ziert.